HR kann nicht jede:r

Immer wieder und besonders auf LinkedIn begegnen mir Personen aus der HR Welt, die tolle Tipps präsentieren und versprechen, HR zu revolutionieren. Sei es als selbstständige:r Berater:in oder in einer leitenden HR Funktion.

Ein Blick in ihren Lebenslauf verrät schnell - HR haben sie bis zu dem Zeitpunkt noch nicht gemacht. Erfahrungen als Führungskraft sind wertvoll, zählen aber auch nicht.

Und dann kommt der Satz, den ich schon unzählige Male gehört habe - „HR kann doch jede:r“. Nein - eben nicht. HR ist mehr als „nur“ Gespräche zu führen und nach dem Bauchgefühl zu entscheiden. HR ist insbesondere nicht Führung.

Hinter einer guten HR steht eine ganze Menge. Da ist die stabile Administration mit einem komplexen rechtlichen Regelwerk und fundierten Zahlen für ein HR-Controlling sowie eine gut aufgestellte Abrechnung, die nicht nur alle Sonderfälle richtig abhandelt sondern auch auf die Vergütung gesamtheitlich achtet. Ein Recruiting, das mehr ist, als nur Gespräche vereinbaren und führen und eine Personalentwicklung, die sich nicht nur um die individuellen Fälle kümmert sondern die Organisation im Ganzen weiterentwickelt. Und dann gibt es auch noch die strategische Seite, die den Überblick behält und einen Plan hat.

Die Einteilung und Aufstellung der HR kann natürlich auch anders aussehen, aber die Punkte Administration, Lohnverrechnung, Compensation & Benefits, Controlling, Recruiting, sowie Entwicklung & Training werden sich in der einen oder anderen Form immer finden.

Deshalb ist eine Ausbildung und/oder Erfahrung in der HR, in diversen Rollen, entscheidend.

Ich persönlich würde mich auch nicht als CFO oder Finanzberaterin bewerben, nur weil ich bereits Erfahrung damit gemacht habe, Budget zu verwalten und meine Buchhaltung zu führen.